Editorial

Liebe Leser:innen, Krieg in Europa – er steht jetzt im Fokus unserer Verantwortung. Zugleich muss weiterhin gehandelt werden im Kampf gegen die Pandemie, die Klimakrise, den Verlust der Artenvielfalt. Krieg verschärft die Notwendigkeit, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden, das zu tun, was möglich ist, an der Stelle, an der jede:r persönlich gefragt ist.

Verantwortung ist keine Sache der anderen, sondern aller Bürger:innen. Individuell und institutionell, privat, zivilgesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich – jede:r von uns hat Gelegenheit, Verantwortung und Gestaltungsmacht zu übernehmen.

Ohne die Übernahme von Verantwortung ist eine freiheitliche Demokratie nicht möglich, ja mehr noch: Aus der Verantwortung heraus zu gestalten ist unabdingbar, um Krisen zu bewältigen und Zuversicht auszustrahlen. Dieses Heft stellt Menschen vor, die Verantwortung übernehmen, in Organisationen, in Unternehmen und in Institutionen. Sie stehen ein für die Gesellschaft und zeigen, wie in Krisen proaktiv und zuversichtlich gehandelt werden kann.

Es war Herausforderung und Freude zugleich, als Vorstand der Stiftung in diesem politischen Umfeld und dieser großen intellektuellen Ressource zu arbeiten. Mit dem vorliegenden Heft verabschiede ich mich. Verantwortung für das Ganze – durch wen, wie viel, wofür? Diese Fragen haben mich in meiner Zeit als Stiftungsvorstand umgetrieben. Ab sofort gibt es einen Maßstab, der anzeigt, wie viel Verantwortung für Freiheit und Demokratie jede:r Einzelne zu übernehmen bereit ist. Die Ukrainer:innen setzen ihn gerade.

Ihre Ellen Ueberschär

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